Liebende Lioba: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Und auch sie war ihm zugetan. Sie erkannte dies und war zunächst von Herzschmerz erfüllt und von Neid und Wut zerfressen. Nun drängte sie ihren Vater nicht länger zu einem Dialog mit der anderen Familie, sondern wurde zur größten Befürworterin der Kämpfe um die Stadt Flusseck. Doch Tag um Tag musste sie sehen, wie ihre kleine Schwester schwächer wurde – sie litt an Liebeskummer. Sie wurde sich dem frevelhaften Stolz gewahr, der sie dazu verleitet hatte ihrer Schwester solchen Schmerz zuzufügen. Die Ärzte des Lazaretts erklärten, dass sie ihrer Schwester nicht helfen konnten – gegen dieses Leiden gab es kein Mittel. Doch Lioba wusste es besser und nahm sich heim lich ein Pferd. Tag und Nacht ritt sie unermüdlich, bis sie am Hofe Herzogs Otto ankam. Er lies sie vor und hörte sich an, was sie zu sagen hatte. Sie verzichtete auf ihr Vorrecht und überredete ihn einzugreifen. Eine Heirat sollte die ständigen Kämpfe um die Stadt beenden – sie bat ihre kleine Schwester und den Sprössling derer zu Baumbach zu verheiraten. | ||
+ | Die weise Entscheidung des Herzogs, diese arrangierte Heirat, führte, tatsächlich zu einem Frieden in einem jetzt geeinten [[Ransbach-Baumbach]]. | ||
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+ | Lioba, die auf ihren Titel und die Erbfolge verzichtet hatte, ging fortan durch das Land, um von der grenzenlosen Liebe zu berichten, die alles überwinden konnte. |
Aktuelle Version vom 8. Mai 2023, 08:33 Uhr
Die Liebende Lioba ist die Schutzpatronin der Liebespaare. Der Legende nach opferte sie sich vor 200 Jahren für die Liebe ihres Lebens, es existieren verschiedene Versionen der Geschichte. So wie ein Liebespaar immer zwei Personen braucht um zu bestehen, so gibt es auch zwei Feiertage der Liebenden Lioba, je einer in den beiden Jahreshälften.
Legende
Die Geschichte der Liebenden Lioba ist eine tragische. Sie beginnt während der Fehde zwischen den Geschlechtern derer von Ransbach und von Baumbach, als die Linie der von Flusseck ausstarb und die Stadt (welche damals unter dem Namen "Flusseck" bekannt war) zum Zankapfel wurde, was in einem drei Jahre andauernden Krieg endete.
Lioba war die ältere von zwei Schwestern des Geschlechtes Ransbach. Zu ihren Pflichten gehörte es, sich mit der Familie auch von Zeit zu Zeit an der Front zu zeigen, sodass die Soldaten erinnert wurden, wofür sie kämpften. Ebenso erging es dem Sohn des Hauses Baumbach. Eines Tages erblickten die beiden Schwestern den adretten jungen Herren der verfeindeten Familie. Lioba, die sich sofort unsterblich in ihn verliebte, verwehrte sich, die Schlacht wieder zu verlassen. Sie wollte bleiben und ihn noch einmal sehen. Sie drängte so lange, bis ihr Vater zustimmte und es zu einem kurzem Treffen, einer kurzen Ruhe der Schlacht kam, in der sich die Familien trafen, um ihre unabänderlichen Ansprüche nochmals klarzustellen. Auch der Sohn des Hauses Baumbach war zugegen. Doch musste sie bald sehen, dass es ihm zwar ebenso erging wie ihr – er hatte sich unsterblich verliebt, jedoch in ihre jüngere Schwester.
Und auch sie war ihm zugetan. Sie erkannte dies und war zunächst von Herzschmerz erfüllt und von Neid und Wut zerfressen. Nun drängte sie ihren Vater nicht länger zu einem Dialog mit der anderen Familie, sondern wurde zur größten Befürworterin der Kämpfe um die Stadt Flusseck. Doch Tag um Tag musste sie sehen, wie ihre kleine Schwester schwächer wurde – sie litt an Liebeskummer. Sie wurde sich dem frevelhaften Stolz gewahr, der sie dazu verleitet hatte ihrer Schwester solchen Schmerz zuzufügen. Die Ärzte des Lazaretts erklärten, dass sie ihrer Schwester nicht helfen konnten – gegen dieses Leiden gab es kein Mittel. Doch Lioba wusste es besser und nahm sich heim lich ein Pferd. Tag und Nacht ritt sie unermüdlich, bis sie am Hofe Herzogs Otto ankam. Er lies sie vor und hörte sich an, was sie zu sagen hatte. Sie verzichtete auf ihr Vorrecht und überredete ihn einzugreifen. Eine Heirat sollte die ständigen Kämpfe um die Stadt beenden – sie bat ihre kleine Schwester und den Sprössling derer zu Baumbach zu verheiraten. Die weise Entscheidung des Herzogs, diese arrangierte Heirat, führte, tatsächlich zu einem Frieden in einem jetzt geeinten Ransbach-Baumbach.
Lioba, die auf ihren Titel und die Erbfolge verzichtet hatte, ging fortan durch das Land, um von der grenzenlosen Liebe zu berichten, die alles überwinden konnte.