3. Eintrag: Frühlingsanfang 333
Frühlingsanfang 333:
„…der Hofrat in der Reichshauptstadt Lauffen bestätigt, dass von Drachengard autorisierte und unterstützte Truppen, das Fähnlein Sturmgockel, in eine kriegerische Auseinandersetzung im Fürstentum Kupferstein verwickelt worden sind. Diese Truppen hatten die Aufgaben, den Gerüchten über mögliche Erben aus dem legitimen Herrschergeschlechts von Kupferstein nachzugehen und diese bei Bestätigung sofort unter Schutz zu stellen. Weiter sollten die Anhänger des hingeschlachteten legitimen Thronerben, Karl von Kupferstein, vor Übergriffen geschützt werden, deren sie sich seit der Besatzung der Reiche Kan Kuzgun, Calistra und des Königreich Anrûhn von verschiedenen Seiten ausgesetzt sehen. Da der derzeitige Regent nicht gewillt oder fähig erscheint, wurden die Truppen mit entsprechend weitreichenden Befugnissen ausgestattet. In Zuge dessen kam es nicht nur zu kleineren Scharmützeln, sondern auch zur Festsetzung des Grafen von Greifenklau. Da die von Drachengard unterstützten Soldaten sowie ihre treuen Verbündeten aus dem Königreich Komarn und dem Herzogtum Neu-Boffeld weiter von nicht identifizierbaren Truppen militärisch bedrängt wurden und noch dazu widernatürliche Wesen angriffen, kam es zu einem geordneten Rückzug. Der Graf von Greifenklau wurde in Ehrenhaft genommen und befindet sich zur Zeit seinem Rang entsprechend auf sein Ehrenwort in Gewahrsam. Das Großherzogtum Drachengard bedauert es sehr, zu solchen Mitteln greifen zu müssen, doch gilt es zu klären, inwieweit in die legitime Thronfolge eines souveränen Fürstentums eingegriffen wird und wie es sein kann, dass fremdländische Krieger und widernatürliche Wesen die bemitleidenswerte Bevölkerung scheinbar mit Duldung der Nachbarländer unterdrücken können…“
Während sich das Land und die Bevölkerung eigentlich auf das Heinrichsfest freut und das zu erwartende Heerlager vorbereitet, immerhin der höchste Feiertag des Reiches, drängt diese Verlautbarung wieder die Unsicherheit und die Angst vor einem Krieg in den Vordergrund. Ein weiteres Mal ruhen alle Hoffnungen auf den diplomatischen Gesprächen in Heinrichsruh und Heinrichswiege. Doch wenn alle friedlichen Mittel nicht fruchten, werden wohl wieder Pflugscharen zu Schwertern. Aber einen Krieg kann niemand wollen. Oder?