Selige Helena

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Selige Helena von Tillingen

Die Selige Helena von Tillingen (* ca. 25 vor Reichsgründung, † ca. 40) ist die Schutzpatronin der Reitenden und Reisenden. Sie ist die Urahne des Geschlechts Familie Tilly.

Die Legende

Der Legende nach gehörte Helena zum Gefolge des ersten drachgardschen Herzogs Heinrich der Begründer, als dieser kurz vor seinem Tod loszog, um gegen otzländer Aufständische zu kämpfen. Sie war für die Versorgung und Pflege der Pferde zuständig und hatte eine besondere Beziehung zu Heinrichs Schlachtross. Helena gehörte zu Heinrichs treusten Gefolgsleuten und war dabei, als er den Lindwurm von Birkenbühl erschlug und an den Folgen des Kampfes verstarb. Am Sterbebett des Herzogs vermachte er ihr seinen Schimmel.

Getrieben von tiefer Trauer machte sich Helena auf, um die Kunde von Heinrichs Heldentaten in ganz Drachengard zu verbreiten und der von Bürgerkrieg gebeutelten drachgardschen Bevölkerung zu helfen, um so Heinrichs Wunsch nach einem vereinten Reich zu erfüllen. Sie versorgte Wunden, half bei der Ernte, flickte Kleidung, verteilte Brot und bekräftigte den Adel und die Bevölkerung an der Einigung des Herzogtums festzuhalten.

Auf ihrer Mission verliebte Sie sich in einen jungen Adligen aus dem Fürstentum Asracon namens Albert.

Ihre Reise dauerte zehn Jahre, bis sie den letzten Teil Drachengards erreichte, den sie noch nicht missioniert hatte: Eine Region in der Mitte von Asracon, dem heutigen Tillingen.

Aus Respekt vor ihrer Leistung für das junge Herzogtum wurde sie in den Adelsstand erhoben - sie heiratete Albert und ihnen wurde das Land Tillingen zugesprochen.

Ihren Nachfahren gehört noch heute das Lehen.

Helena und der Fuchs

Auf ihrer langen Reise, in der Helena Wunden heilte, Brot verteilte und Hoffnung säte, durchquerte sie einst ein düsteres Waldland, das von den Menschen gemieden wurde, denn wer ihn betrat, kehrte selten zurück. Nicht wegen wilder Tiere oder Banditen, sondern weil sich dort die Wege selbst zu verlieren schienen.

Helena, wie immer unbeirrt, ritt mit dem alten Schimmel des Herzogs Heinrich in dieses Waldreich. Drei Tage vergingen ohne klare Richtung, das Sonnenlicht verirrte sich kaum durch die Äste. Ihre Vorräte gingen zur Neige, der Schimmel lahmte leicht, und Helena begann zu zweifeln. Am dritten Abend, während sie an einem kleinen Bach Rast machte, hörte sie ein Knacken im Unterholz. Statt eines Feindes trat ein junger Fuchs aus dem Gebüsch, mit rötlich-goldenem Fell, das im Dämmerlicht fast leuchtete. Doch er floh nicht, sondern setzte sich ruhig ein Stück entfernt hin und betrachtete sie. Als Helena zu ihm sprach, neigte er leicht den Kopf, als würde er sie verstehen.

Am nächsten Morgen war der Fuchs verschwunden. Aber seine Spuren waren deutlich: Frisch und klar, führten sie auf einen kaum sichtbaren Pfad. Helena folgte ihnen. So führte der Fuchs sie durch das Dickicht, sicher an Sümpfen und umgestürzten Bäumen vorbei, zu einer alten Handelsstraße, die längst als verschollen galt. Als sie das Waldesende erreichte und ins Licht trat, saß der Fuchs wartend auf einem Felsen.

Von da an wich er ihr nicht mehr von der Seite. Er blieb in ihrer Nähe, wenn sie in neue Dörfer kam, schlich durch Gassen, beobachtete Fremde und schien Unheil früh zu wittern. Wenn Helena allein ritt, lief er lautlos neben dem Pferd, als stumme Wache. Kinder liebten ihn, und Kranke behaupteten, er lege sich manchmal an ihr Lager und sie hätten in dieser Nacht ohne Schmerzen geschlafen. Helena nannte ihn schließlich Silvan – nach dem alten Wort für „aus dem Walde“.

Manche behaupteten, Silvan sei ein verzauberter Wächter des Waldes gewesen, der Helena erkannte und ihr deshalb diente. Andere meinten, er sei ein Tier, das ihre Güte spürte und sich ihr aus freien Stücken anschloss. Als Helena schließlich mit Albert nach Tillingen kam, blieb Silvan an ihrer Seite, bis zu seinem Tod viele Jahre später.

Sie ließ ihn neben dem alten Schimmel im Garten ihres Hofes begraben. Zum Gedenken wurde ein Fuchs mit erhobenem Haupt in das Wappen der neuen Familie aufgenommen.