1. Eintrag: Jahresanfang 337
Jahresanfang 337:
Der milde Winter ist für einen großen Teil der Bevölkerung ein Segen und eine Erleichterung. Nicht so im Nordwesten der Germersmark, an der Grenze zur umstrittenen Enklave. Durch das entgegenkommende Wetter sind die Kämpfe zwischen Drachengard und Kan Kuzgun erneut entflammt. Der einst friedliche Annawald ist Schauplatz der härtesten Schlachten, durchzogen von Wehranlagen, Gräben und Barrikaden. Der Waldboden ist eine Mischung aus Schlamm und Trümmern, der durchfließende Bach rot von Blut. Die Kämpfe werden unerbittlich geführt, Angriffe werden mit Gegenangriffen beantwortet, um Grenzposten zu erobern und das Banner des Feindes in den Dreck zu werfen. Krieg bleibt immer gleich.
Angeführt von Heinrich Büttner und Tengu von Fischbach kämpfen die tapferen Soldaten aus Haffkrog und Fischbach an vorderster Front. Unterstützung erhalten sie von erfahrenen Truppen aus Marturien. Und wie so oft steht Max von Eisenschild mit dem Herzogtum Neu-Boffeld einem Felsen gleich an der Seite Drachengards.
Wie üblich haben sich wilde Sumpfbauern zusammengerottet und sich in die Kämpfe eingemischt, in der Hoffnung auf schnelle Beute. Von den letzten Gefechten gibt es allerdings Berichte von etwas, das zuletzt im Jahr 327 im Lehen Hellersbrunn gesichtet wurde: Krieger des Ramovi-Stammes. Diese sollen auch für den Fall eines Grenzposten verantwortlich sein. Zusammen mit den Beobachtungen über Banner des Roszma-Stammes ist das eine beunruhigende Entwicklung, die in der Reichshauptstadt mehr als nur Unbehagen auslöst.
14 Jahre nach Ende des Langen Krieges gegen die Otzlande, 10 Jahre nach dem letzten Einfall der Ramovi in die Germersmark, rückt eine Angst und ein Gedanke in den Vordergrund: Das nicht ein Sturm kommt, sondern ein Orkan.